So, was braucht man noch so alles zum Tauchen oder welches Tauchzubehör ist sonst noch sinnvoll? Bei dieser Fragestellung sollte man vor allen Dingen auch den Gewichtsaspekt im Hinterkopf behalten. Damit meine ich, dass man sich selbstverständlich mit jeder Menge weiterem Krimskrams ausstatten kann, aber sich dabei immer die Frage stellen sollte ob dieses oder jenes Ausstattungsdetail für eine Flugreise auch wirklich benötigt wird.
Taucherbrille
Seit Silikon im Maskenbau eingesetzt wird sind diese angenehm weich und anschmiegsam geworden. Die Vergilbungstendenz der ersten Jahre ist inzwischen auch weitestgehend überwunden, sodass im Grunde genommen kein triftiger Grund mehr besteht ‘die alte Kautschukmaske’ endgültig zu entsorgen.
Ich persönlich bevorzuge eine Maske mit transparentem Silikonkörper und möglichst kleinem Totraum. Ersteres vermittelt unter Wasser einen helleren Gesamteindruck und letzteres erleichtert die doch immer mal wieder erforderliche Ausblaserei der Maske ganz erheblich. Als Fotograf tendiere ich darüber hinaus zu Masken mit möglichst schmalem Rahmen und großen Sichtscheiben.
Mit einem Ausstattungsdetail der erhältlichen Taucherbrillen war ich in der Vergangenheit nie so ganz glücklich. Mit dem Maskenband. Zwar lässt es sich in der Regel durch die Rasterverstellung recht gut anpassen, mich hat es aber im Verlaufe eines TG immer irgendwann gedrückt. Seit ich die Neopren-Maskenbänder für mich entdeckt habe kann ich auch dieses leidige Thema abhaken. Diese Bänder zeichnen sich durch ein wiches Neopren-Mittelteil aus, das über Klettbänder stufenlos der erforderlichen Größe angepasst werden kann.
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Schnorchel
Im Grunde genommen ist ein Schnorchel ein recht lästiges Detail. Benötigt wird er recht selten, wenn man aber einmal nach dem TG bei höherem Seegang auf das Boot warten muss verflucht man sich, wenn man ihn wieder einmal aus Bequemlichkeit nicht mitgenommen hat.
Ein guter Kompromiss ist hier ein faltbarer Schnorchel. Er wiegt nicht viel und lässt sich einfach in einer Tasche des Tarierjackets verstauen. Bei Bedarf ist er dann schnell hervorgezaubert.
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Mundstück für den Lungenautomaten
Sehr oft treffe ich unter Wasser Taucher, denen bei etwas mehr Strömung die 2. Stufe ihres Lungenautomaten schief im Mund sitzt. Ok, damit kann man sicherlich leben. Aber oftmals sind es dann genau diese Taucher die später darüber klagen, dass sie wieder einmal die Haltenoppen ihres Mundstücks durchgebissen haben.
Das war zwar alles noch nie so mein Problem, aber ich habe irgendwann ein Mundstück entdeckt mit dem ich ein richtig entspanntes Tragegefühl habe. Das Mares Jax verfügt über eine verlängerte Fläche, sodass nicht nur die Schneide- sondern auch die Backenzähne bei der ‘Haltearbeit’ beteiligt sind. Damit das Mundstück wie angegossen sitzt wird es durch einfaches Erhitzen im Wasserbad an das eigene Gebiss angepasst.
Ich möchte es nicht mehr missen!
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UW-Signal
Da taucht man gemütlich vor sich hin und entdeckt plötzlich einen schönen Steinfisch den man auch seinem Buddy zeigen möchte. Nur … der ist gerade mal wieder irgendwo, nur nicht in Reichweite. In solchen Fällen wäre jetzt eine akustische Verständigungsmöglichkeit nicht schlecht. Ich selbst benutze hierfür seit Jahren zwei Hilfsmittel. Das eine ist ein Tank-Banger mit dem ich an meine Pressluftflasche klopfen kann und das andere ein Hammerhead, ein etwas aufdringlicheres Signalmittel das an den Inflatorschlauch gekoppelt ist und via Pressluft bedient wird (dazu weiter unten mehr).
Riffhaken
Viele Taucher werden ein solches Ausrüstungsdetail ihr gesamtes Taucherleben hinweg nie brauchen. Wer aber gerne Drift-Tauchgänge macht oder wer es liebt in der Strömung zu hängen und Großfische (Haie, Mantas, etc.) zu beobachten wird einen Riffhaken schätzen lernen. Er befreit den Taucher davon, sich bei stärkerer Strömung an einer Koralle festklammern zu müssen und ermöglicht einen größeren Abstand zum Riff. Beides schützt die Unterwasserwelt!
Handschuhe
Wer schon in kühleren Gewässern getaucht ist, weiss sie sind unverzichtbar um die Hände nicht übermäßig auskühlen zu lassen. In tropischen Meeren aber sind sie im Grunde genommen überflüssig (und von den dort lebenden Tauchguides auch nicht so gerne gesehen). Es gibt aber immer einmal wieder Situationen in denen man auch in warmen Gewässern ganz froh wäre über ein paar schützende Handschuhe. Für solche Situationen habe ich ein paar sehr dünne Werkstatthandschuhe in meinem Jacket verstaut. Sie wiegen nur ein paar Gramm und sind bei Bedarf schnell zur Hand.
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Tauchermesser
Seid mal ehrlich, habt Ihr schon jemals unter Wasser eines dieser ‘Ramboschwerter’ wirklich gebraucht? Gut gut, ich habe auch eines. Aber es liegt ungenutzt in meinem Keller herum. Wenn ich für einen Urlaub packe bleibt es aus Gewichtsgründen zurück und als ich es vor vielen Jahren das letzte Mal umgeschnallt hatte kam ich mir schon irgendwie komisch vor. Wie Rambo himself.
Aber ja, es gibt hie und da unter Wasser auch einmal eine Situation in der ein kleines Messer ganz hilfreich ist. Z.B. zum durchtrennen einer Angelleine die sich in den Korallen verfangen hat … oder ähnliches.
Hierfür habe ich ein kleines Messer an meinem Jacket befestigt. Es ist leicht (da aus Titan), fällt nicht auf und stört nicht, ist aber bei Bedarf schnell zur Hand.
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Sicherheitsboje
Es gibt im Grunde genommen zwei Arten von Tauchgängen. Zum Einen TG bei denen man von einem definierten Punkt an weg und auch dorthin wieder zurück taucht (z.B. Einstiegstelle oder Boot). Zum Anderen sogenannte Drifttauchgänge bei denen man vom Boot ins Wasser springt, sich von der mehr oder weniger starken Strömung treiben und später vom Boot irgendwo im Wasser wieder auffischen lässt.
Ich bin ein absoluter Fan von Drifttauchgängen! Für mich sind sie die schönste Art des Tauchens … wie Aufzug fahren, nur mehr oder weniger horizontal.
Bei all diesen TG kommt irgendwann einmal der Zeitpunkt wieder aufzutauchen und dabei einen Deko- oder Sicherheitsstop einzulegen. In dieser Situation befindet sich der Taucher noch unter Wasser (ist also von oben nur schwer auszumachen), aber schon recht nahe an der Oberfläche. Ein unvorsichtig vorbei fahrendes Boot könnte ihn jetzt recht leicht verletzen. Da ist es hilfreich über eine Sicherheitsboje zu verfügen, mit der man seine Aufenthaltsposition deutlich markieren kann.
Zurück zu den Drift-Dvies; hier kann es vorkommen, dass einzelne Buddyteams – bedingt durch die Strömung oder andere Gründe – von der geführten Gruppe getrennt werden. Mit Hilfe der Sicherheitsboje kann in solchen Fällen der Bootsführer sehr schnell erkennen, wo sich noch Taucher im Wasser befinden die er auflesen muss. Hier ist eine Sicherheitsboje ein absolutes Muss!
In einigen Tauchgebieten/Tauchbasen werden Sicherheitsbojen inzwischen als ein wesentliches Sicherheitsdetail erkannt und kostenfrei an die tauchenden Buddy-Teams ausgegeben. Diese Entwicklung ist zu begrüßen! Ich möchte mich jedoch nicht darauf verlassen und vor Ort dann feststellen, dass ich meine Boje doch besser mitgenommen hätte.
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Oberflächen-Signal
Vor einigen Jahren ist mir einmal passiert, dass ich nach einem Drift-Dive mit meinem Buddy an der Oberfläche auf das Boot gewartet habe. Während des TG herrschte starke Strömung, sodass alle Buddyteams ziemlich verstreut worden sind. Wir haben beobachtet wie die anderen Taucher vom Boot aufgelesen worden sind. Zu uns kam das Boot aber nicht, sondern wendete und machte sich auf den Heimweg.
In solchen Fällen ist es dann hilfreich ein lautes akustisches Oberflächen-Signal zur Verfügung zu haben. Die bei vielen Jackets mitgelieferte Pfeife taugt hierzu nicht wirklich. Bestandteil meiner Ausrüstung ist ein sogenannter DiveAlert, eine sehr schrille Pfeife die am Inflator befestigt ist und über Pressluft betätigt wird (wohl dem, der nicht seine ganze Luft verbraucht hat). Da eine Pfeife einen Resonanzkörper zur Funktion benötigt ist dieses Hilfsmittel unter Wasser nicht funktionsfähig. Mein DiveAlert lässt sich allerdings auf einen UW-Modus umschalten in dem er wie ein Hammerhead funktioniert und unter Wasser einen lauten Brummton von sich gibt. Zwei Fliegen mit einer Klappe.
Füsslinge
Sie erhöhen die Stabilität des Fußes in der Geräteflosse und helfen die Füsse bei längeren Aufenthalten unter Wasser warm zu halten. Ich bevorzuge Füsslinge, die über eine gummierte Sohle (nicht zu verwechseln mit einem ausgeformten steifen Fußteil) verfügen und ansonsten leicht und flexibel sind.
Transportbehältnis
Im Verlaufe meines Taucherlebens habe ich schon die unterschiedlichsten Behältnisse zum Transport meines Tauchequipments auf der Reise benutzt. Von der Alukiste über Taschen bis hin zum Tauchrucksack oder -trolly. In meinen Augen haben sich all diese Behältnisse als mehr oder weniger ungeeignet herausgestellt. Entweder sind sie zu sperrig, zu schwer zu schleppen, oder schlichtweg zu unhandlich.
Gelandet bin ich irgendwann bei einem ganz normalen Koffer mit Transportrollen. Einem sehr leichten Schalenkoffer aus Polycarbonat. Dieses Material hat den Vorteil, dass es sehr flexibel ist und auch bei Belastung nicht bricht. Er ist wie gesagt sehr leicht und man sieht ihm von außen nicht an, dass ein teueres Tauchequipment darin verpackt ist. Mit Hilfe der Rollen kann er auf fast jedem Untergrund recht einfach gezogen werden und gibt einmal eine Rolle den Geist auf, gibt es Ersatzteile.