Eines gleich einmal vorab: Das A & O für problemlose Tauchgänge im Hinblick auf den Lungenautomaten lautet PFLEGE, denn nichts kann unter Wasser mehr Probleme bereiten als ein ungepflegter (d.h. nicht regelmäßig gewarteter) Lungenautomat.
Meerwasser ist eine recht aggressive Flüssigkeit. In ihr befinden sich in gelöstem Zustand Salze und jede Menge Mineralstoffe die alle der Technik zusetzen. Schaut Euch einmal nach einem dreiwöchigen Tauchurlaub Euren Lungenautomaten genauer an, dann werdet Ihr jede Menge Ablagerungen entdecken. Liegt jetzt das gute Stück bis zum nächsten Urlaub rum und wird dann einfach wieder eingepackt, so können sich Gummi- oder Silikonteile verhärtet haben, können Federwege durch die Ablagerungen begrenzt sein, und so weiter und so fort. Die beste Investition in eine gut funktionierende Tauchausrüstung (und damit in einfache und problemlose Tauchgänge) ist die regelmäßige Wartung Eures Automaten!
Sehr viele beginnen mit dem Tauchen in heimischen Gewässern oder im relativ schnell erreichbaren Mittelmeer (bei mir war das ebenso). Bei der Anschaffung eines eigenen Lungenautomaten sind von daher ganz natürlich die in diesen Gewässern vorherrschenden Bedingungen ausschlaggebend. Argumente wie z.B. die Vereisungssicherheit spielen in Gewässern mit normalen oder niedrigen Temperaturen eine gewichtige Rolle. Insbesondere bei ungeübten Tauchern, bei denen eine unvorhergesehene Situation unter Wasser oft schon zur Hyperventialtion geführt hat.
Gewichtig sind daher oft auch die ersten Stufen der beliebtesten Lungenautomaten. Mein zuletzt verwendeter Scubapro MK20 brachte so immerhin 1.750 Gramm auf die Waage (incl. 2. Stufe, Finimeterschlauch zum Air2 und Funktransmitter zum Tauchcomputer).
Nicht so bei Fernreisen in tropische Gefilde.
Dort herrscht oft eine Wassertemperatur von 25 bis 30 Grad Celcius. Ein routinierter Taucher kann auf diesem Hintergrund solche Aspekte getrost vernachlässigen und zu leichter gebauten Automaten greifen. Mein aktueller Lungenautomat für Flugreisen ist ein Apeks Flight, der in gleicher Konfiguration nur 990 Gramm wiegt und einen vergleichbaren Atemkomfort bietet. Das sind 43% Gewichtsersparnis!
Aber kommen wir noch einmal auf die Thematik der Konfiguration eines Lungenautomaten zu sprechen.
Klassisch betrachtet besteht dieses Schlauchgewirr aus 1. + 2. Stufe, Oktopus und Finimeter. Letzteres vielleicht noch in Konsolenform und um einen Kompass bereichert. Das sind drei Schläuche und unter Wasser viel Wirrwar.
Ich gehöre zu den Tauchern, die sich gerne das Leben etwas leichter machen (nicht nur hinsichtlich des zu schleppenden Gewichts) und es gerne so bequem wie möglich haben. Easy diving sage ich nur.
Aus diesem Grunde habe ich meinen Lungenautomaten abgespeckt.
Ich verzichte auf den Oktopus, d.h. ich habe ihn durch einen Westenautomaten ersetzt. Mein Scubapro Air 2 ist eine vollwertige 2. Stufe die an der Tarierweste an Stelle des dort üblichen Inflator-Mundstücks montiert ist. Durch einen etwas dickeren Schlauch wird dieser Westenautomat mit ausreichend Luft versorgt, sodass er bei Bedarf einem Taucher als vollwertige zweite Stufe dienen kann. Darüber hinaus dient er über entsprechende Knöpfe zur Befüllung und Entlüftung der Tarierweste.
Als nächstes habe ich das Finimeter abgeschafft. Dessen Funktion einer Luft- bzw. Füllstandsanzeige der Tauchflasche ist in meinen Tauchcomputer integriert (ebenso wie ein Kompass), dieser wird über einen Funktransmitter der an der ersten Stufe montiert ist mit den erforderlichen Daten versorgt.
Alles im Allem habe ich so nur noch eine erste Stufe mit zwei Schläuchen an der Flasche zu befestigen. Das geht schnell und ist auch sehr einfach zu handhaben. Wie schon gesagt, easy diving eben!
Nachfolgend eine kleine Gewichtsübersicht rein subjektiv ausgewählter hochwertiger Lugenautomaten (1. + 2. Stufe).
Gewicht gr | |
---|---|
Scubapro MK20/G500 INT | |
Scubapro MK25 Evo/A700BT DIN | 857 |
Scubapro MK25 Evo/A700BT INT | 1090 |
Scubapro MK25 Evo Titan/A700BT DIN | 615 |
Scubapro MK25 Evo Titan/A700BT INT | 745 |
Mares Air Carbon 52 DIN | 857 |
Mares Air Carbon 52 INT | 1034 |
Beuchat V-First DIN | 757 |
Beuchat V-First INT | 932 |
Cressi XS Compact MC5 DIN | 638 |
Cressi XS Compact MC5 INT | 738 |
Apeks Flight DIN | 580 |
Scubapro Air2 Westenautomat (ohne Schlauch) | 190 |
Mares Air Control Westenautomat (ohne Schlauch) | 241 |
Ganz deutlich ist ersichtlich, dass Automaten mit DIN-Anschluss einen Gewichtsvorteil gegenüber solchen mit INT-Anschluss haben. Ganz klar, der INT-Bügel wiegt eben auch etwas.